Wir machen uns an einem Herbsttag auf den Weg in den Zürcher Co-Working-Space Westhive. Seit Herbst 2018 arbeitet das ca. 20-köpfige Team des LABs in unmittelbarer Nähe der Zürcher Hardbrücke. Die Infrastruktur des Westhive ist modern, der Empfang ist gleichzeitig auch die Snackbar des Gebäudes.
Jonas holt uns um 9 Uhr ebendort ab und führt uns eine Etage höher in den Bereich, den das LAB gemietet hat. Das Team arbeitet dort auf einem Stock mit weiteren Startups und LABs anderer Firmen. «Durch die zentrale Lage im Herzen von Zürich sind wir schnell bei Partnerfirmen oder unseren Startups», erklärt uns Jonas. Der Raum erinnert an ein Open-Space-Büro mit vielen Nischen und Räumen, in die man sich zurückziehen kann.
Stehend zu den neuesten Infos
Jeden Montag findet um 9.15 Uhr das Stand-up-Teammeeting statt. Dabei treffen sich die LAB Mitarbeitenden in einem Meetingraum und bringen sich stehend – wie der Name schon verrät –gegenseitig auf den neuesten Projektstand. Kolleginnen und Kollegen, welche im Homeoffice arbeiten oder ausser Haus sind, werden per MS Teams-Videocall dazu geschaltet. «Bei uns sind die Leute oft unterwegs. Uns wird hier viel Vertrauen geschenkt, sodass wir unsere Arbeit auch zu Hause oder von einem anderen Ort aus erledigen können». Nicht nur deshalb gefällt es Jonas im LAB: Am Teammeeting stellt er seine Erfahrungen vor, die er am Swiss Economic Forum (SEF) in Montreux gesammelt hat. Er durfte am Swiss Economic Forum die Veranstaltung «Next Gen» für die AMAG begleiten. Jugendliche arbeiteten dort eine Woche lang konzentriert an einem bestimmten Thema – in diesem Fall an neuen Mobilitätsideen. Jonas hatte die Aufgabenstellung «Wie sieht die Mobilitätswelt in zehn Jahren aus?» vorbereitet und unterstützte die Jugendlichen bei der Ideenentwicklung. «Es war spannend zu sehen, wie die Jugendlichen sich die Zukunft der Mobilität vorstellen. Dabei hatten sie oft Ideen, die wir im LAB bereits verfolgen.»
Die AMAG zwischen Tradition und Innovation
Wir fragen Jonas, wie er überhaupt zu einem Traineeship bei der AMAG gekommen ist. Seine Ausbildung absolvierte er an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und schloss mit einem Master in Betriebswirtschaft und International Management ab. Danach arbeitete er bei den Parlamentsdiensten des Kantons Zürich und machte anschliessend ein Praktikum bei einem grossen Bauunternehmen. «Nachdem ich bei einer Behörde gearbeitet hatte, wollte ich unbedingt auch die Privatwirtschaft kennenlernen. Kurz vor dem Abschluss meines Masters stiess ich auf das Inserat der AMAG und fand es sehr spannend, während eineinhalb Jahren drei verschiedene Bereiche eines Unternehmens kennenlernen zu dürfen».
Er selbst sei mehrheitlich mit dem ÖV oder Motorrad unterwegs, doch neue Mobilitätsformen findet er spannend. «Als ich in den USA im Silicon Valley war, faszinierten mich dort die selbstfahrenden Autos. Ich erkannte, dass sich die Automobilbranche in grossem Wandel befindet, und ich fand die Idee spannend, etwas dazu beitragen zu können.»
Für Jonas ist klar, dass das LAB der AMAG viel Mehrwert bietet: «Das klassische Hauptgeschäft der AMAG – Autoverkauf, Reparatur und Teilehandel – wird vom LAB durch innovative Mobilitätslösungen optimal ergänzt. So kann sich die AMAG breit aufstellen.» Das LAB kann mit seinem Know-how in neuen Mobilitätsfeldern und dem agilen Arbeiten schnell Ergebnisse liefern, was der ganzen AMAG zugutekommt.
Vom Auto-Abo über Websites bis hin zu Newslettern
Jonas unterstützte in seinem Stage beim LAB aber nicht nur, er konnte auch eigene Projekte selbstständig durchführen. Zu Beginn erhielt er einen Einblick bei Clyde. Das Startup ist zu hundert Prozent im Besitz der AMAG und die Idee dazu wurde im LAB entwickelt. Mittlerweile agiert Clyde mit einem eigenständigen Team und hat sich im achten Stock des Westhive eingerichtet. Das Geschäftsmodell von Clyde beruht auf dem Auto-Abo-Modell und bietet damit eine Alternative zu Autokauf, Leasing oder Miete. «Bei Clyde mitzuarbeiten war super. Ich konnte so mehr Erfahrungen im Bereich SEO sammeln und mithelfen, die Clyde Website besser zu positionieren». SEO steht für Search-Engine-Optimisation und beschreibt, wie man Websites auf Google besser auffindbar machen kann.
«Ein grosses Projekt war auch die Gestaltung der LAB-Website unter amag-group.ch. Schon bevor ich mein Traineeship begann, war klar, dass das LAB auf der Website präsent sein soll. Während meiner Zeit im LAB konnte ich dann mithelfen, die Inhalte zu definieren und mit meinen Kolleginnen und Kollegen im LAB abzustimmen. Ich schrieb Texte für die Website, liess sie übersetzen und schaltete sie dann im Content-Management-System auf». Die Website ging Anfang August 2020 live. «Das war ein toller Moment, als die monatelange Arbeit auch endlich gegen aussen sichtbar wurde».
Bitte lächeln!
Auch der Nachmittag bietet einige spannende Aufgaben. Für die LAB Website werden Fotos der Mitarbeitenden geschossen. Jonas begleitet das Fotoshooting und bespricht sich mit dem Fotografen. Nacheinander kommen die Kolleginnen und Kollegen in den fünften Stock, wo das Shooting stattfindet, und stellen sich vor die Kamera. Es ist eine schnelle Sache, der Hausfotograf des Westhive macht das nicht zum ersten Mal. «Ich mag die Abwechslung in meinem Job und dass ich auch nicht immer am PC arbeiten muss», erklärt uns Jonas. Die Bilder wird der Fotograf ihm zustellen, und Jonas wird sich dann um die Aufschaltung auf die Website kümmern.
Neue Arbeitsformen
Im LAB wird nach dem UCD Ansatz gearbeitet. Dabei wird konsequent der Kunde in den Fokus von neuen Entwicklungen gestellt. Kann mit einem neuen Produkt oder Geschäftsmodell kein Kundenbedürfnis gestillt werden, wird es nicht weiterverfolgt. «Ich kannte UCD zuvor nur aus dem Lehrbuch. Hier im LAB wird der Ansatz wirklich gelebt, das finde ich toll! Ich frage mich nun auch immer: Löse ich damit ein Kundenproblem oder generiere ich einen Mehrwert?».
Wir fragen Jonas, was ihm während der ersten Station seines Traineeships am besten gefallen hat und ob es auch schwierige Momente gab. «Das Highlight für mich war die Gestaltung der LAB-Website. Da konnte ich von Projektmanagement über Stakeholderkommunikation bis hin zu Text- und Bildrecherche sowie Aufsetzen der Seiten ein sehr breites Spektrum kennenlernen.» Schwierige Momente gab es für Jonas nicht, jedoch erzählt er uns, dass es manchmal eine kleine Herausforderung war, die komplexen Themen, die das LAB betreut, in einer für alle verständlichen Sprache wiederzugeben. Dennoch überwiegen für ihn ganz klar die Vorteile des Traineeships. «Ich habe extrem viel dazugelernt: Ich konnte mein Marketingwissen mit SEO und Kampagnen ausbauen, Erfahrungen in der Erstellung einer Website sammeln und meine Projektmanagement-Skills verbessern. Ich kann jedem das LAB als Arbeitgeber nur wärmstens empfehlen. Die Kolleginnen und Kollegen sind allesamt Experten auf ihrem Gebiet und konnten mir viel mitgeben».
Im Winter 2020 trat Jonas seine zweite Station im Team Corporate Fleet Sales bei AMAG Import an. Wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg und eine lehrreiche Zeit bei der AMAG!
Traineeship – Was ist das?
Das Traineeship richtet sich an Masterabsolventinnen und -absolventen. Dabei durchlaufen sie während eineinhalb Jahren drei verschiedene Abteilungen innerhalb der AMAG.
Mehr zu den Einstiegsmöglichkeiten bei der AMAG für Mittelschul- und Hochschulabsolventen erfährst du unter amag-group.ch/karriere
Über das LAB
Das AMAG Innovation & Venture LAB arbeitet an neuen eigenständigen Geschäftsmodellen wie zum Beispiel dem Auto-Abo Clyde. Zudem verwaltet das LAB die Beteiligungen der AMAG an Startups wie autosense, das die intelligente Vernetzung von Autos vorantreibt, der Stratos Technologies AG, die eine Software anbietet, um Garagendienstleistungen zu vergleichen, oder Kopernikus, das Nachrüstlösungen im Bereich des autonomen Fahrens erforscht.
Mehr Informationen auf amag-group.ch/lab
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