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    Valentin Glünz

    Valentin Glünz, Projektleiter bei Europcar, ist in seinen Ferien mit einem CUPRA Born von der Schweiz via Deutschland, Dänemark und Schweden nach Norwegen gefahren, um einen Freund zu besuchen. Dabei hat er insgesamt 5733 Kilometer zurückgelegt, viele Leute kennengelernt und sonst so einiges erlebt.
    Valentin Glünz

    Valentin Glünz, Projektleiter bei Europcar

    Valentin, du bist mit einem CUPRA Born nach Nordeuropa gefahren. Wie lange warst du unterwegs, und wo bist du überall durchgekommen?

    Ich war zwölf Tage unterwegs, wobei ich fünf Tage für die Fahrt nach Norwegen und zurück benötigt habe und dann sieben Tage zum Wandern in Norwegen hatte. Ich bin in Etappen gefahren und direkt noch abends nach unserer zweiten «E-Champion Cert-E-fication» eine Teiletappe in meine Heimat in der Nähe von Ulm gefahren. Danach hat mich mein Weg durch Deutschland vorbei an Hamburg und Lübeck nach Puttgarden geführt, wo ich die Fähre nach Dänemark genommen habe. Nachdem ich Kopenhagen passiert hatte, bin ich über die Öresund-Brücke nach Malmö in Schweden gekommen. Von da an ging es der Küste entlang Richtung Norden, vorbei an Helsingborg und Göteborg bis zu meinem Etappenziel kurz vor Oslo. Das letzte Stück führte mich durch die Mitte Norwegens bis nach Trondheim. Während meiner Zeit vor Ort sind wir in der Bergregionen im Westen Norwegens unterwegs gewesen. Der Rückweg führte mich über Lillehammer auf demselben Weg durch Schweden und Dänemark Richtung Deutschland. Anstatt über Ulm wieder nach Zürich zu fahren, bin ich durch den Schwarzwald zurückgereist.

     

    Wie ist die Idee zu dieser Reise entstanden?

    Das war eine Mischung aus verschiedenen Umständen: Da ich erst recht spontan einen passenden Zeitraum mit meinem Freund in Trondheim finden konnte, waren die Flug- und Mietwagenpreise nach und in Trondheim, insbesondere für einen Schwaben, unattraktiv. Ausserdem bin ich zu der Zeit in der glücklichen Situation gewesen, den CUPRA Born als Dienstwagen zu fahren, was mir nicht nur viel Spass gemacht, sondern mir auch gezeigt hat, dass Elektromobilität durchaus praktikabel ist. Durch mein Faible für Autos und mein Interesse bin ich bei AMAG Services schnell zum inoffiziellen E-Mobilitäts-Experten geworden, weshalb ich mich in einer gewissen Vorbildfunktion gesehen habe und es mir, den Kolleginnen und Kollegen, aber auch unseren Kundinnen und Kunden beweisen wollte, dass man mit E-Fahrzeugen auch lange Roadtrips unternehmen kann. Und last, but not least war die Tatsache, dass der Freund aus Kindertagen, den ich in Trondheim besuchte, derzeit in der Batterieforschung promoviert und es somit nur logisch war, mit einem Elektroauto (BEV) diese Reise anzutreten. Das alles – mit meiner Vorliebe für Roadtrips und fürs Autofahren – waren dann genügend Anreize, mit dem Auto nach Norwegen zu fahren.

    Wo hat es dir am besten gefallen?

    Das ist schwierig zu sagen, da Norwegen allgemein unglaublich schön ist. Ich denke jedoch, dass mir die Bergregion «Jotunheimen» am besten gefallen hat, da wir dort eine unglaublich anstrengende, aber schöne Wanderung gemacht haben. Die Berge dort sind ganz anders als in der Schweiz, und die Tatsache, dass man dank der Mitternachtssonne bis 22 Uhr locker wandern konnte, sorgte für ein einmaliges Erlebnis. Auch die Fahrt durch Schweden war spektakulär und immer mit der Hoffnung verbunden, einen Elch zu sehen (was leider nicht geschah).

    Bist du wegen der Reichweite mit einem mulmigen Gefühl losgefahren?

    Nein, da hatte ich kein mulmiges Gefühl, im Gegenteil. Ich habe es als Chance gesehen, den Praxistest zu machen und ans Limit zu gehen. Wie sollen wir Kundinnen und Kunden davon überzeugen, dass man problemlos mit einen BEV von Zürich nach Genf kommt, wenn wir selbst diese Erfahrungen nicht gesammelt haben. Ich hatte genug Zeit, beziehungsweise habe mir die Zeit genommen, und ich hatte auch keinen Zeitdruck, weshalb selbst Warteschlangen beim Laden kein grosses Problem für mich waren.

    War eine gute Vorbereitung nötig, um die Ladestopps zu planen?

    Eine gewisse Vorbereitung mit dem Planungstool «A better route planner» schadet sicher nicht, um ein gewisses Gespür für die Anzahl Ladestopps sowie die benötigte Zeit zu erhalten. Während der Fahrt habe ich mich jedoch voll und ganz auf das eingebaute Navigationssystem von CUPRA verlassen, das unter Einbeziehung des jeweils aktuellen Energieverbrauchs immer eine passende Ladestation ermittelt hat. Das war insbesondere in Deutschland von Vorteil, wo der Energieverbrauch wegen des grossen Autobahnanteils deutlich höher war als in Schweden oder Norwegen. Hilfreich ist auch, wenn man bei den Übernachtungen nach Hotels mit Lademöglichkeiten Ausschau hält, um dann am nächsten Tag mit einem zu 100% aufgeladenen Akku starten zu können.

    Hast du spezielle Vorkehrungen getroffen?

    Nein, ich bin recht blauäugig in das Abenteuer gestartet, würde es jedoch beim nächsten Mal etwas besser planen. Zum Beispiel habe ich auf der Hinfahrt fast ausschliesslich bei Ionity geladen, was aktuell mit eine der teuersten Lademöglichkeiten darstellt. Da ich mir zu spät ein Abo für günstigere Ladetarife besorgt hatte (auf der Rückfahrt habe ich dann knapp für die Hälfte des Betrags geladen), ist die Hinfahrt recht kostspielig gewesen. Auch Tickets für die Fähre und Maut in Norwegen und Schweden habe ich ad hoc organisiert und so wohl etwas mehr bezahlt als nötig. Richtig gut sind die Mautsysteme in Schweden und Norwegen, die man direkt mit der App oder Kreditkarte bezahlen kann. Da könnte sich Deutschland abschauen, wie einfach Maut funktionieren kann.

     

    In welchem dieser Länder ist die Ladestruktur am besten, in welchem am schlechtesten ausgebaut?

    Tatsächlich war sie in Deutschland am besten ausgebaut, jedoch muss ich dazu sagen, dass ich dort nur entlang der Autobahn A7 gefahren bin und deswegen an jeder grösseren Raststätte/Tankstelle Lademöglichkeiten installiert waren. In Norwegen war es aufgrund der Abgelegenheit nicht immer einfach, eine Ladestation zu finden, und teilweise waren es dann aber nur wenige, die besetzt waren. Meine Theorie ist, dass die meisten Norwegerinnen und Norweger ihre eigene Ladestation zu Hause installiert haben und somit weniger auf das öffentliche Ladenetz angewiesen sind.

     

    Bist du irgendwo auf grössere Schwierigkeiten gestossen oder jemals in eine brenzlige Situation gekommen?

    Nein, es hat immer alles einwandfrei funktioniert, und ich hatte nie die berüchtigte «Reichweiten-Angst». Einzig, dass ich ab und zu mal warten musste, bis ich laden konnte, war etwas mühsam. Aber die Zeit lässt sich dann auch gut anderweitig nutzen (hier kann ich den  Podcast «Moove» von «Auto Motor und Sport» empfehlen, der tollen Themen rund um die Mobilität behandelt und sehr kurzweilig ist). Die einzige mulmige Situation, in die wir gekommen sind, war, als wir über den «Sognefjellsveien», den höchsten Pass Nordeuropas (1434 m ü. M.), bei 3 Grad Celsius und Regen mit Sommerreifen und Heckantrieb gefahren sind, da war volle Konzentration gefordert. Es hat allerdings auch etwas Spass gemacht, da der CUPRA Born wirklich gut auf der Strasse liegt mit seinem tiefen Schwerpunkt.

    Ist es zu speziellen Begegnungen und Erlebnissen gekommen?

    Ich bin mit vielen Menschen beim Laden ins Gespräch gekommen und konnte so auch mehr über E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer aus anderen Ländern lernen. Das hat viel Spass gemacht, insbesondere als mich eine Norwegerin auf mein Schweizer Kennzeichen (AI) angesprochen und mich gefragt hatte, ob ich es empfehlen könne, elektrisch in die Schweiz zu fahren, da sie und ihr Mann das gerne machen würden. Daraus ist dann ein kurzer, netter Austausch auf Deutsch im norwegischen Hinterland entstanden, was rückblickend sicher nicht passiert wäre, wenn ich mit einem Verbrenner unterwegs gewesen wäre.

    Würdest du eine solche Reise nochmals machen oder jemandem empfehlen?

    Ja und nein, um ganz ehrlich zu sein. Ja, ich würde wieder elektrisch eine solche Reise machen, wenn auch der Weg das Ziel ist und man etwas mehr Zeit hat und Zwischenziele für Tagesausflüge einplant. Nein, ich würde es nicht empfehlen, wenn man nur ankommen möchte und unter Umständen mit Kindern unterwegs ist, die nicht andauernd 30 Minuten warten wollen, bis es weitergeht.

    Wie würdest du den Unterschied beschreiben, wenn du diese Reise mit einem Verbrenner gemacht hättest?

    Die Fahrt wäre ein reines Mittel zum Zweck gewesen, um günstiger von Zürich nach Trondheim zu kommen – der Reiz und das Abenteuer wären nicht dasselbe gewesen. Ausserdem wären mir viele tolle Begegnungen mit anderen E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrern entgangen, und ich hätte auch weniger zu erzählen gehabt.

    Wie lautet dein Fazit nach dieser Reise?

    Elektromobilität funktioniert auch auf der Langstrecke, bedarf allerdings eines anderen Mindsets – wer nur ankommen möchte, sollte es aktuell nicht machen. Für wen jedoch der Weg das Ziel ist oder wenn man allein unterwegs ist, ist dies eine gute Option. Es gibt noch einiges zu tun, um Reisen mit dem Elektro-Auto noch einfacher zu gestalten, aber das sollte uns nicht daran hindern, die Limits der E-Mobilität zu erkunden und uns selbst herauszufordern, aus der Komfortzone zu kommen.

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