Wie lange kann man mit dem Strom für eine einzige E-Auto-Ladung mit der E-Gitarre spielen? Klingt verrückt? Ist es auch – und genau deshalb auch spannend. Denn während ein Elektroauto rund 15 bis 20 Kilowattstunden (kWh) Strom pro 100 Kilometer verbraucht, ist eine E-Gitarre im Vergleich dazu ein echter Stromsparer. Beide funktionieren mit Elektrizität, doch die Dimensionen könnten unterschiedlicher kaum sein. Und wer könnte das besser zeigen als die Schweizer Rocklegenden von Gotthard, die seit Jahren die Bühnen der Welt rocken – und unterwegs auf Elektrofahrzeuge von Volkswagen setzen.

Die E-Gitarre – laut im Klang, leise im Verbrauch

Die Gitarre oder der Bass selbst braucht keinen Strom – der kommt erst durch den Verstärker ins Spiel, denn sonst wären sie kaum hörbar. Ein typischer Gitarren- oder Bass-Verstärker für Live-Gigs bringt rund 1000 bis 1200 Watt Leistung. Das bedeutet: Eine Stunde Vollgas benötigt rund 1 Kilowattstunde, zwei Stunden Konzert also 2 kWh. Selbst wenn die Gitarristen Leo Leoni und Freddy Scherer und Bassist Marc Lynn ihre Verstärker voll aufdrehen, bleibt der Strombedarf recht klein.
Zum Vergleich: Bei einem Strompreis von rund 30 Rappen pro Kilowattstunde, kostet zwei Stunden spielen im Übungsraum rund einen Franken – und somit weniger als ein Kaffee.

Und wie lange könnte man mit der vollen 77-kWh-Batterie eines VW ID.4 rocken?  Freddy Scherer lachend: «Für immer.» Etwas pessimistischer gibt sich Marc Lynn und schätzt «eine halbe Stunde». Die Wahrheit liegt, wie so oft, dazwischen. 74 bis 77 Stunden könnte man Dauerrocken, bis die Batterie des VW ID.4 leer ist.

Zum Vergleich: Würden die drei Musiker in ihrem Übungsraum 24 Stunden am Stück spielen, läge der Verbrauch bei rund 24 kWh – das ist weniger Strom, als ein Elektroauto auf 200 Kilometern verbraucht. Die Rockmusik mag laut sein, der Stromhunger der Instrumente bleibt aber minimal.
Eine Fahrt quer durch die Schweiz braucht also rund 7,5-mal mehr Energie als ein Abend voller Gitarrenriffs im kleinen Kreis.

Kann Gotthard mit der Batterieladung eines Elektroautos die Bühne rocken? - Blog der AMAG Group AG 1
Kann Gotthard mit der Batterieladung eines Elektroautos die Bühne rocken? - Blog der AMAG Group AG 2

Grosse Konzerte brauchen mehr Strom

In grossen Arenen sieht es dann doch etwas anders aus. Nimmt man eine mittlere bis grosse Arena mit einer Kapazität von 5000 bis 15’000 Zuschauen wie das Hallenstadion in Zürich, braucht man für ein zweistündiges Konzert ordentlich Energie: Für Monitore auf der Bühne, LED-Scheinwerfer, LED-Videowalls, die Technik oder die Klimatisierung. Während die Instrumente und die dazugehörigen Verstärker nur etwa 7 kW/h in den zwei Stunden verbrauchen, sind für das ganze Konzert dann doch rund 420 kWh.

Kleine Leistung, grosse Wirkung

Was diese Spielerei zeigt: Energieverbrauch ist relativ. Ein Elektroauto braucht zwar 15 bis 20 kWh Strom für 100 Kilometer, doch es ersetzt Benzin und Diesel. Eine E-Gitarre wiederum ist ein Paradebeispiel dafür, wie wenig Strom manche Geräte benötigen, um eine grosse Wirkung zu erzielen. Musik bewegt die Emotionen, nicht den Stromzähler.

Gotthard zeigt, dass Nachhaltigkeit längst auch in der Rockszene angekommen ist. Laut auf der Bühne und leise auf der Strasse mit dem Umstieg auf Elektromobilität: Die Band reist mehrheitlich emissionsfrei, ohne dabei an Power einzubüssen. Damit setzen Leo Leoni, Freddy Scherer, Mary Lynn, Schlagzeuger Flavio Mezzodi und Sänger Nic Mader ein Zeichen: Rock und Verantwortung schliessen sich nicht aus.

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Strom für das nächste Solo

Mit dem Strom aus einer einzigen Akkuladung eines VW ID.4 könnte Gotthard stundenlang Musik machen. Noch können die Musiker ihre Instrumente nicht direkt an ihre Elektroautos von Volkswagen anschliessen und von dort den Strom beziehen – aber das wird sich ändern. Derweil ist es noch Zukunftsmusik und wird voraussichtlich ab Anfang 2027 möglich sein. Dann werden die Autos des Volkswagen Konzerns, die bidirektional geladen werden können, in der Lage sein, auch Geräte, die wenig Strom brauchen, wie Gitarren- oder Bassverstärker direkt mit Energie zu versorgen. Vehicle-to-load (V2L) nennt sich diese Technik.

Hast du selbst ein E-Auto? Rechne mal nach: Wie viele Stunden Musik stecken in deiner Batterie?

Wie funktioniert Vehicle-to-load (V2L)?

Bei Vehicle-2-Load (V2L) kann der Strom mittels Adapter aus einer Elektroautobatterie für das Betreiben lokaler elektrischer Geräte verwendet werden, wie etwa eine mobile Kühlbox, eine Musikbox oder eine E-Gitarre.

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